Warum wir unsere Pferde bewegen müssen!

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Oder wenn ein Thema, einen wunden Punkt bei den Menschen trifft!

 

 

Unsere Pferde regelmäßig zu bewegen ist ein dringendes Muss für ihre optimale Gesunderhaltung. Gerade Nordpferderassen müssen noch dringender bewegt werden. Nordpferde die ursprünglich aus kalten, kargen Gegenden kommen sind Energiesparer. Dieses Verhalten war überlebensnotwendig. Sie bewegen sich auch in Offenstallhaltung nicht mehr als notwendig. Und leider ist es für das domestizierte Pferd, dass bei uns lebt nicht wirklich notwendig.

In Freiheit mussten sie sich Pferde mehr bewegen, um genug Futter zu finden. Bei uns müssen sich die Pferde auch dafür nicht mehr groß vom Fleck bewegen. Leider herrscht grade bei Freizeitreitern, die häufig Robustpferderassen im Offenstall halten, der Irrglaube, sie müssten nicht dringend bewegt werden. Das Pferd kann sich schließlich im Offenstall frei bewegen. Ein Irrtum den leider viele Pferde mit ihrer Gesundheit bezahlen müssen.

 

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Die Pferde müssen sich in unserer Obhut nicht nur für Futter nicht mehr bewegen und nicht mehr flüchten, weil es keine natürlichen Feinde gibt. Sie wurden auch durch die Zucht immer mehr auf Leistung gezüchtet. Wir Menschen haben zum Teil zähe, genügsame und robuste Arbeitstiere aus den Pferden gemacht. Pferde haben einen großen Teil in der menschlichen Entwicklungsgeschichte beigetragen. Heute halten wir Pferde nur noch zum Freizeitvergnügen. Wir können diese Arbeitstiere aber nun nicht einfach Beiseite stellen.

 

Das sind Fakten, unter denen heute vor allem die Nordpferderassen zu leiden haben und deshalb trage ich dieses Thema Bewegung auch mit etwas Nachdruck nach draußen. Denn es gibt einfach viel zu viele Pferde mit Wohlstandskrankheiten da draußen.

 

Wenn ich dann sage du musst…. Sind das Aussagen, die so mancher anscheinend nicht gerne hören möchte. ?

Jedenfalls hat es für ordentlich Diskussionsstoff auf Social Media gesorgt.

Da hat meine Aussage: „du musst dein Pferd bewegen, weil… „gleich ein Bild von gebeutelten und benutzten Pferden hervorgerufen, dass aus Angst vor Krankheiten dazu gezwungen wird ständig im Kreis zu rennen. Und die schlechte Pferdehaltung ist natürlich sowieso auch gleich mit inbegriffen.

 

 

 

Und hier sind wir schon gleich in einem ganz anderen Thema, das ich aber gerne mal ansprechen möchte!

 

 

Dass die Pferdewelt inzwischen ziemlich gespalten ist bemerken wir Pferdeleute ja alle irgendwie.

Aber manchmal frage ich mich wirklich:

Ist eigentlich noch irgendjemand dazu in der Lage einen gesunden Mittelweg zu fahren?

(Und auch das ist jetzt einfach ein wenig provokant, denn ich weiß, dass ich bereits Leute in der Community habe, die dazu durchaus in der Lage sind!)

Wenn ich schreibe, bewege dein Pferd, dann soll, dass natürlich auf pferdegerechte und gesunderhaltende Weise geschehen.

 

Ich kann gesund trainieren und ich kann schlecht trainieren und dem Pferd damit mehr schaden als nutzen.

Ich kann das Pferd gut halten oder eben schlecht.

Es gibt beschissene Boxenställe und genauso gibt es beschissene Offenställe oder Aktivställe.

Ein Offenstall ist nicht automatisch besser oder schlechter. Wird es schlecht gemanagt kann jede Haltung Mist sein.

 

 

 

 

Es gibt nicht DIE eine Haltung oder DIE beste Fütterung.

Es ist individuell je nach Pferd; auch aufgrund seiner Prägung.

Ja klar ist dann einiges schief gelaufen, wenn das Herdentier Pferd nicht mehr mit anderen Pferden kann und dadurch in einer Box (natürlich mit ausreichend Auslauf) besser aufgehoben ist. Nur hilft das dem Pferd nichts mehr das eben irgendwann mal falsch geprägt wurde.

Wir sind ja als Besitzer noch nicht mal immer selbst schuld dran was das Pferd für Probleme mit sich herumschleppt. Das kann ja auch schon irgendwann vor unserer Zeit gelegt worden sein.

 

Wieso also muss man sich als Besitzer eines solchen Pferdes, irgendwelche Frechheiten bieten lassen aufgrund dessen wie es gehalten wird?

 

Ich finde es falsch sich anzumaßen und mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu unterstellen sie würden ihr Pferd quälen ohne sämtliche Rahmenbedingungen des individuellen Falles zu kennen.

Und auch hat nicht jeder das Glück DEN Top Paddock Trail in seiner Region zur Verfügung stehen zu haben. Mancher ist auch mal gezwungen sich mit nicht ganz so traumhaften Bedingungen zu arrangieren.

 

Ist er deshalb gleich ein Tierquäler?

Ist ihm sein Pferd deshalb egal?

 

Meine Aufgabe ist es euch dabei zu unterstützen trotzdem das Beste mit euren Möglichkeiten für eure Pferde herauszuholen. Denn es gibt nicht nur DIE eine Haltung.

 

„Man sagte mir nach, dass ich mit der Aussage „du musst bewegen“ mehr schaden würde als nützen auch wenn ich es ja im Grunde gut meinen würde. Das würde viel Druck bei den Leuten heraufbeschwören und Pferde würden dadurch gequält werden.“

 

Hallo?

Was soll das denn?

Ich gehe ja grundsätzlich davon aus, dass meine Leser nicht dumm sind und du, wenn du hier bist und bei mir hängen bleibst auch die Verantwortung für dein Pferd übernimmst, denn sonst würde dich das hier wohl gar nicht interessieren.

Ich empfinde diese Aussage deshalb als die größere Frechheit und absolut manipulativ. Diese Diskussion ging aber höflich und respektvoll ab und meine Grenzen wurden durchaus akzeptiert. Ich werde aber Grenzen stecken, denn ich möchte eine Plattform für eine Community bieten, die dazu fähig ist, sich auf der Ebene eines Mittelweges auszutauschen damit wir alle, für unsere Pferde, Dinge verbessern und optimieren können.

Jeder kann von jedem und seinen Erfahrungen etwas lernen, wenn es respektvoll und auf Augenhöhe abläuft. Stunk gibt es in der Pferdewelt schon genug. Schwarz und weiß ebenso. Hier läuft es anders.

 

 

Das schlechte Gewissen

 

 

Fataler finde ich nämlich das ewige schlechte Gewissen, dass Pferdeleute, die sich für was Besseres halten, anderen machen.

Wusstet ihr, dass der häufigste Grund den Stall zu wechseln dieses schlechte Gewissen und schlechte Gefühl ist? Ein Scheißgefühl, dass wohl jeder Pferdebesitzer kennt, der das Beste für sein Pferd will. Damit ist nur niemandem geholfen!

 

Es gibt im Leben und auch in der Pferdewelt mehr als Schwarz oder Weiß. Es gibt auch noch ganz viel dazwischen. Anstatt also ständig nur anzuprangern oder sogar zwischen den Zeilen irgendwelchen Bullshit hinzu zu dichten, sollten wir uns doch lieber darauf konzentrieren, wie wir die Rahmenbedingungen für unser Pferd verbessern und optimieren können mit dem was uns eben zur Verfügung steht.

 

Und einer dieser Optimierungen ist bei vielen definitiv die Bewegung. Denn es wäre eine Lüge zu sagen, stell dein Pferd in den Offenstall, es bewegt sich da schon selbst. Hauptsache das Pferd ist glücklich, dann ist es auch gesund von innen heraus.

 

Dieses Thema ist so viel komplexer und so individuell wie jedes einzelne Pferd. Und ehrlich: Wäre es so, wäre ich wohl arbeitslos und es gäbe auch weniger besorgte Pferdebesitzer und gesundheitlich angeschlagene Pferde.

 

 

 

Management aller Rahmenbedingungen ist der Schlüssel.

 

 

Fütterung-Haltung UND Bewegung sind wichtig und untrennbar. Genauso wie ich mein Pferd füttern und gut halten MUSS, MUSS es sich auch bewegen. Ob die Formulierung nun schmeckt oder nicht. Ob man sich am Wörtchen MUSS nun stören will oder nicht…

 

Es geht hier nicht um Richtig oder Falsch…

oder

wer hat Recht und wer ist im Unrecht!

 

Es geht um unsere Pferde und ihre Gesunderhaltung!

Es gibt immer mehrere Wege ans Ziel die funktionieren können. Die Wege sind so vielfältig, und individuell wie die Pferde auch.

Letztendlich zählt also nur eines. Und das ist dein Resultat! Und das Resultat ist der Gesundheitszustand deines Pferdes!

Denn nur ein gesundes Pferd, wird ein glückliches Pferd sein! Und ein gesundes, glückliches und ausgeglichenes Pferd gibt uns ein gutes Gefühl.

3 Comments

  1. Janet Metz Helena sagt:

    Für die Gesunderhaltung des Pferdes ist die regelmäßige Bewegung wichtig. Für mich ist die individuelle Fütterung meines Pferdes und seine Freiheit in der Natur und im Stall auch sinnvoll und sehr relevant für die Gesundheit des Tieres. Danke für die Tipps für die Pferdebesitzer!

  2. Janet Metz Christine sagt:

    Danke, für diese Einstellung. Am besten hat mir der Kommentar zum „schlechten Gewissen“ gefallen. Danke! Genau so ist es, ich plädiere auch für ein bisschen (mehr) Hausverstand, auch beim Kommentieren. Ich wünsche noch weiterhin viel Geduld.

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