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Wo ist die Lebensfreude?

Gewinne sie zurück!

 

 

Angeregt durch einen Anruf den ich diese Woche erhalten habe, ist dieser Blogartikel entstanden.

Ein 11-jähriges Kind, dass bereits ausgebrannt ist, hat mir einen extremen Denkanstoß gegeben meine Gedanken dazu, hier aufzuschreiben.

Immer wieder frage ich mich, wo ist die Lebensfreude und die Lebensqualität eigentlich geblieben?

 

Denn das ist leider kein Einzelfall.

Immer häufiger bekomme ich mit, dass Kinder bereits im Grundschulalter, völlig überfordert sind. Die Erwartungen der Eltern, die Erwartungen der Lehrer und schließlich die eigenen Erwartungen die, die Kinder selbst an sich stellen, lasten meiner Meinung nach häufig schon viel zu früh auf den kleinen Schultern.

Wir alle leiden unter einem unglaublichen Leistungsdruck.

So viele Erwachsene kommen nicht mit diesem Druck und dieser Anspannung klar.

Wie also sollten es erst die Kinder?

 

 

Unser System

 

 

Kinder wollen grundsätzlich alles richtigmachen, lernen aber bereits früh, dass sie nie gut genug sind. Und genau darauf ist unser System ausgerichtet.

Nun können wir das System nicht ändern, aber wir können wie immer, auch hier den Umgang damit verändern.

Etwas verändern können wir aber immer nur dann, wenn uns gewisse Dinge bewusst sind.

Denn durch das bessere Verständnis mancher Dinge, kann es uns nicht mehr so leicht verletzen.

 

 

Bewertungssystem

 

 

Ein ganz großes Problem sehe ich im Notensystem der Schule.

Es ist ein Bewertungssystem.

Man wird von 1-6 bewertet.

Beurteilt!

Verurteilt?

Hast du eine 1 bist du gut. Hast du eine 6 bist du schlecht.

Diese Art von Bewertung kann ganz schnell das eigene Selbstwertgefühl angreifen, wenn wir nicht lernen, dass diese Bewertung nichts mit uns persönlich zu tun hat sondern eben nur mit unserer Leistung.

Und das ist das große Problem.

In Kombination mit Leistungsdruck dem wir kaum gerecht werden können gerät man hier sehr schnell in den Bereich regelrechter Selbstzerstörung. Denn wenn man nicht mithalten kann, macht man sich schnell selbst schlecht. Und dies gilt für ALLE Menschen und in JEDEM Alter.

 

 

Wo ist die Lebensfreude? Gewinne sie zurück!

 

 

Fehler sind etwas Gutes

 

 

Das Schulsystem ist hinter jedem Fehler her, den wir machen.

Uns wird beigebracht, dass Fehler etwas Schlechtes sind. Wer Fehler macht, ist nicht gut. Völlig übergangen wird dabei, dass wir aus Fehler lernen können. Fehler bedeuten Erfahrung. Erfahrungen an denen wir wachsen können.

Fehler machen ist notwendig und unumgänglich.

Die Schule dagegen suggeriert uns, dass Fehler etwas Schlechtes sind und dass man selbst schlecht ist, wenn man sie macht. Du erhältst eine Note für deinen Fehler und viele Menschen identifizieren sich letztendlich mit dieser Note.

Wir alle versuchen immer auf Teufel komm raus jeden Fehler zu vermeiden. Und ist doch mal einer passiert, würden wir lieber sterben, als diesen Fehler zuzugeben.

Kannst du deine Fehler die du gemacht hast zugeben?

Es ist eine echte Stärke wenn du das kannst.

Meiner Erfahrung nach können es nur die wenigsten und auch ich habe damit immer noch so meine Probleme.

 

 

Auch passiert es häufig, dass viele Menschen manche unbekannte Dinge überhaupt gar nicht erst ausprobieren oder anfangen, allein durch die Angst, etwas nicht zu können oder einen Fehler zu begehen. Hier spielt dann auch der Perfektionismus eine Rolle, denn wir wollen ja nicht nur keine Fehler machen sondern auch noch alles perfekt hinbekommen.

Diese Einstellung ist regelrecht lähmend und raubt uns sämtliche Lebensfreude.

 

Wenn wir also diese Einstellung auf uns persönlich beziehen und denken WIR selbst sind schlecht, wenn wir Fehler machen ist das ein Killer für das eigene Selbstwertgefühl und unserer Lebensfreude.

 

Eltern bestärken das Ganze dann häufig noch, denn sie üben vielleicht auch noch zusätzlichen Druck aus. Denn sie wünschen sich etwas Besseres für ihr Kind und treiben es an, sich mehr anzustrengen. Jeder kann nur nach seinem besten Gewissen handeln und als Erwachsener gibt man meist nur das weiter, was man selbst nicht besser weiß oder eben nicht anders gelernt hat und praktiziert.

 

 

Wir sind ein Durchschnitt

 

 

Die Note wird ermittelt aus dem Durchschnitt vieler Bereiche. Es wird von uns erwartet, dass wir in jedem Bereich gleich gut sind.

Völlig übergangen wird hierbei aber, dass jeder Mensch Stärken und Schwächen hat.

Die Fächer in denen wir gut sind, sind meist unsere Stärken, denn sie fallen uns leicht. Jeder kennt aber auch, die Fächer die uns nicht leicht fallen oder die wir sogar hassen.

 

Vielleicht sind diese Fächer einfach nicht unsere Stärke. Nur weil wir aber eine Schwäche haben, sind wir doch kein schlechterer Mensch. Leider aber nehmen die meisten, dies genauso wahr. Sie erlauben sich nicht in irgendetwas Schlecht zu sein. Die Schule verlangt, dass wir uns um diese Schwächen besonders intensiv kümmern.

Das halte ich für völlig daneben. Denn wieso muss ich mich um meine Schwäche kümmern?

Viel sinnvoller halte ich es, mich um meine Stärken zu kümmern. Denn in meinen Stärken schlummert das Potenzial, wirklich gut zu werden und dabei sogar Spaß zu empfinden.

 

Nicht um alle Schwächen muss man sich wirklich kümmern.

Ist man im Rechnen schwach halte ich es für wichtiger daran zu feilen, als wenn ich es in Musik bin. Ich finde man muss da schon einen Unterschied machen aus dem was ich wirklich fürs Leben brauche. Und das ist für mich noch einmal ein ganz anderes Thema, denn wenn ich darüber nachdenke was ich von meiner Schulzeit wirklich heute noch brauche, dann ist das erschreckend wenig. Was hätte man in diesen vielen Stunden alles fürs wirkliche Leben lernen können. Für meine Selbstständigkeit lerne ich momentan wie verrückt neue Dinge. Ich eigne mir eben die Fähigkeiten an, die ich jetzt brauche für das was ich jetzt mache.

Für etwas, was ich tun will!

 

Schule bereitet uns darauf vor im System möglichst unauffällig zu funktionieren, aber sicher nicht fürs Leben.

Der Großteil der Gesellschaft die nicht lebt, sondern nur funktioniert und auf ihre wohlverdiente Rente wartet ist der Beweis dafür.

Nichts für ungut aber dem System ist scheiß egal ob wir glücklich sind. Wir sollen funktionieren unsere Steuern bezahlen und brav und unauffällig bleiben. Sobald man krank ist und in irgendeiner Form nicht funktioniert fällt man auch schnell raus aus dem Raster. Auf Unterstützung wartet man da häufig vergeblich.

Aber es ist wie es ist und wir müssen alle damit irgendwie klar kommen. Jammern bringt uns ja nicht weiter. Wir müssen eben immer nach Lösungen suchen.

 

 

Fokus auf die Stärken

 

 

Niemand kann in allen Bereichen gleich gut sein.

Dafür gibt es doch unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Stärken, die ihren Stärken entsprechende Aufgaben übernehmen könnten. Nur weil nicht jeder alles gleich gut kann, würde die Welt sicher nicht zusammenbrechen.

Ich glaube sogar das Gegenteil wäre der Fall. Denn würde sich jeder mehr auf seine Stärken fokussieren und mit mehr Spaß und Lebensfreude ans Werk gehen, könnten viele deutlich mehr Leistung bringen und würden nicht mal daran kaputtgehen. Vieles würde besser funktionieren, wenn jeder das macht, was er gut kann und jeder auf diese Weise seinen Beitrag in der Welt leistet. Stattdessen werden wir drauf gedrillt uns ständig auf unsere Schwächen zu konzentrieren und uns ständig mächtig ins Zeug zu legen diese Schwächen zu verbessern. Das ist einfach verrückt!

 

Wo ist die Lebensfreude? Gewinne sie zurück!

 

 

Und in diesem Notenbewertungssystem ist es ja dann auch noch so, dass die Schwächen unsere Stärken runterziehen. Denn indem wir den Fokus auf der Schwäche haben können wir die Fähigkeiten in unserer Stärke nicht weiter ausbauen. Hier wird also nur das Nötigste getan. Und am Ende des Jahres wird ein schöner Durchschnitt berechnet, nachdem wir dann bewertet werden.

Dieser Durchschnitt entscheidet ob wir eine Klasse weiterdürfen und ob wir einen bestimmten Ausbildungsplatz oder Job bekommen. Mit diesem Durchschnitt identifizieren wir uns selbst, denn wir sagen: „wir sind gut“ oder „wir sind schlecht“ bzw. die meisten sind wohl einfach nur durchschnittlich.

 

Der Mensch dahinter wird häufig nicht mal angesehen. Wenn Bewerbungen nur anhand der Noten vom Tisch gewischt werden, sagt das doch alles.

 

Und wie soll man bitteschön sich selbst etwas wert sein und von sich selbst etwas halten, wenn man sich selbst nur als der Durchschnitt sieht.

 

 

Ein ewiger Aufstieg ohne Ziel

 

 

Wir legen uns ins Zeug und lernen Jahr für Jahr irgendwelche Dinge um einen guten Durchschnitt zu erhalten und eine Stufe höher in die nächste Klasse zu klettern. Sind wir dort geht es weiter mit dem Ziel in die nächste Klasse aufzusteigen. So geht das bis zum Abschluss um dann eine Ausbildung zu starten. Weiter wird sich ins Zeug gelegt, Schwächen so zu verbessern, dass sie den Durchschnitt nicht runterziehen und wir gute Job-Chancen bekommen. Und auch da ist es noch nicht zwingend vorbei, denn es gibt ja auch noch die Karriereleiter.

 

Man macht das von Kindesbeinen an so und wird ja quasi auch nie wirklich fertig. Es ist eine ständige WENN – DANN Einstellung. Wenn ich das erreicht habe, dann bin ich besser, oder glücklicher oder bekomme mehr Geld. Aber sind wir dann da, wartet schon die nächste Stufe, denn dort wartet ja dann weiter hinten vielleicht doch noch etwas mehr Glück auf uns. Manche praktizieren das bis zu Rente und ihr Leben ist letztendlich an ihnen vorbeigezogen. Immer in der Hoffnung, wenn man noch etwas mehr erreicht hat wird alles besser. Wir leben aber JETZT und morgen vielleicht schon nicht mehr.

Worauf also warten?

 

 

Über Durchschnitt ist ebenso schlecht

 

 

Und dann hat man ja auch noch mit Hierarchien und Machtstrukturen zu tun. Denn ist man wirklich überdurchschnittlich gut, dann kommen gewiss Leute, die einem das Leben nicht gerade leicht machen. Denn als „Streber“ hat man es auch nicht leicht. Oder man ist zu überqualifiziert für gewisse Jobs und wird dann auch abgelehnt. Ja viele halten das vielleicht kaum für möglich.

Wer zu perfekt ist hat es keineswegs leichter. Ich kenne Leute die keine Arbeit finden, weil sie zu überqualifiziert sind.

 

 

Ich glaube auch, dass aus all dem unser immer größer werdende Fachkräftemangel kommt.

Er ist hausgemacht.

So viele Menschen werden einfach abgelehnt anhand ihrem Notenbild. Und andererseits sind wir alle mit unserem Selbstwertgefühl so im Keller und denken wir können nichts, dass wir uns auch nicht trauen für unsere Wünsche zu kämpfen. Vielleicht auch für einen Job zu kämpfen.

Ein Praktikum zu machen um etwas dazuzulernen und sich zu beweisen um eben auf einem etwas ungewöhnlicheren Weg doch an sein Ziel zu kommen. Alle rackern sich ab wie verrückt um irgendwelche Zeugnisse, Bescheinigungen, Zertifikate und Urkunden zu erhalten. Was nützt mir aber all das theoretische Wissen, wenn ich es in der Praxis nicht anwende und vorher vielleicht sogar wieder vergesse. So viele Menschen sind totale Theoretiker haben von der Praxis aber keine Ahnung.

Wie soll das denn gehen? Ich glaube es wird sich in Zukunft wieder mehr in Learning bei Doing entwickeln müssen!

 

 

Wir sind einer ständigen harten Bewertung ausgesetzt und bewerten uns auch selbst und andere ständig und gnadenlos. Diese Bewertungen sind aber eben nur unsere Wahrnehmung. Jeder hat aufgrund von seiner eigenen Erfahrungen, seine eigene Wahrnehmung. Man sollte also immer im Hinterkopf behalten, dass eine Bewertung oder Wahrnehmung lediglich eine Erfahrung ist aber sicher nicht die Wahrheit der Welt! Und vor allem, dass nicht jeder die selbe Erfahrung und Wahrnehmung von ein und der selben Sache hat.

Es gibt immer mehrere Blickwinkel.

 

 

 

Druck von Eltern

 

 

Aber nicht nur das Schulsystem ist das Problem.

Die zweite Komponente ist, wie gehen Eltern damit um.

Eltern sind bestrebt, ihren Kindern das Beste Leben zu ebnen. Auch das kann schnell zu viel Druck machen. Druck den Erwachsene meist selbst spüren. Unter dem sie selbst aufgewachsen sind, weil keiner es besser wusste. Die ja im selben Schulsystem groß wurden und keinen anderen Weg kennen. Die vielleicht selbst nicht so gut geworden sind und sich für ihre Kinder mehr wünschen. Ängste, dass das Kind vielleicht nicht gut genug ist um in dieser Leistungsgesellschaft gut vorbereitet zu sein. Jeder wünscht sich ein glückliches Leben und natürlich wünscht jeder sich für seine Kinder ein glückliches Leben. Also muss es ja für gewisse Standards vorbereitet sein.

 

 

Umdenken

 

 

Ich glaube aber, dass an diesem Punkt langsam ein Umdenken stattfindet und auch stattfinden muss.

In der Welt der Persönlichkeitsentwicklung und der Enterpreneure sieht man immer mehr Menschen die aus diesem System ausbrechen und ihr eigenes Ding machen. Und auch ich breche mit meinem Thema aus, denn ich selbst habe, schon aufgrund meiner Krankengeschichte, nie in diesem System funktionieren können.

Ich habe im letzten Jahr einige Menschen kennengelernt, die mit ihrer eigenen Sache ihren Lebensunterhalt aufgebaut haben und damit sehr erfolgreiche Unternehmer geworden sind. Es sind alles Menschen, die sich auf ihre Stärken konzentrieren und die Dinge tun, die sie lieben und nicht was sie müssen.

 

Das System ist wie es ist. Worauf ich aber hinaus möchte ist, ich möchte mit gewissen Erkenntnissen dazu beitragen, den Druck rauszunehmen.

Umwege sind nichts Schlechtes. Die falsche Ausbildung anzufangen oder auch mal einen begonnen Weg abzubrechen halte ich für nicht so schlimm, denn man hat immer bei allem was wir tun, Erfahrungen gesammelt. Und umso mehr Erfahrungen wir machen umso besser sind wir fürs Leben aufgestellt.

 

Wir müssen uns auch immer fragen, für WAS mache ich das eigentlich gerade?

Oder für WEN?

Wo bringt es mich hin?

Und will ich es überhaupt?

Wir müssen einfach das Leben mal wieder etwas leichter nehmen und uns nicht aus allem immer gleich einen halben Weltuntergang machen. Wir leben in einer Zeit wo uns im Grunde sämtliche Möglichkeiten offen stehen.

 

Ist das Kind in der 5. Klasse mit dem Gymnasium überfordert?

Dann ist es vielleicht auf der Realschule besser aufgehoben. Das heißt doch überhaupt nicht, dass es später nicht doch studieren kann und trotzdem noch das Beste aus sich rausholen kann. Ich kenne im direkten Umfeld jemanden der es genauso gemacht hat!

Ich glaube, dass ohne zu viel Druck am Ende sogar mehr rauskommt als mit zu viel Druck. Denn bei zu viel Druck und ständiger Überforderung brennen wir aus und dann geht gar nichts mehr. Man kann so viel schaffen auch von ganz Unten wenn man es will. Diese Motivation hat man aber nur, wenn man Lebensfreude hat.

 

 

Auch ich dachte ich sei verloren

 

 

Dieses System hat mir selbst auch, lange Zeit suggeriert, wie verloren ich bin, wenn ich keine Ausbildung mache. Ich habe eine weiterführende Schule abgebrochen und keine Ausbildung gemacht. Für viele Menschen gilt das als der Super-Gau.

Man hat mir immer gesagt: „naja mit 30 kannste ja auch immer noch eine Ausbildung machen.“

Und ja bis dahin hatte ich dieses Thema auch noch nicht abgeschlossen. Ich war immer Hilfsjobber und wisst ihr was sogar das Positive daran ist? Ich hatte jede Menge ganz verschiedene Aushilfsjobs und ich habe wahrscheinlich mehr Erfahrung gesammelt als so manch anderer. Denn jeder 400 € Job war auch immer irgendwie ein intensives Praktikum. Ich habe immer als Pferdepfleger gearbeitet, so habe ich mir meine Leidenschaft wenigstens ein bisschen bewahrt, denn Pferdewirt konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nie werden.

 

Nebenbei habe ich aber immer wieder auch andere Sachen gemacht. Ich war Zimmermädchen für Hotelzimmer, ich war im Verkauf, ich habe bei einem Bäcker zwei Jahre lang einmal die Woche eine Nachtschicht geschoben, ich war im Büro einer Leasingfirma für Autos, ich habe um 3.00 Uhr morgens Zeitungen ausgetragen. Außerdem bin ich 4 Jahre lang einmal im Monat nach Bochum gefahren und habe Airbrushdesign studiert. Damit habe ich mich auch das Erste Mal als Selbstständige versucht und bin gescheitert. Weil mein Perfektionismus und die Angst Fehler zu machen mich gelähmt haben. Auch als Pferdepfleger war ich bereits in drei verschiedenen Ställen. Überall konnte ich Erfahrungen sammeln auf die ich heute bauen kann.

 

Lange Zeit hat das alles auch mein Selbstwertgefühl massiv angekratzt. Ich war in einer richtigen Opferhaltung, denn mit jedem Scheitern fühlte ich mich hilfloser auf dieser Welt. Das lag aber lediglich an der allgemein gültigen Meinung der Leute.

Jeder hat schlaue Ratschläge auf Lager und will etwas helfen in dem er dir seine Meinung mitteilt:

 

„Du musst dich jetzt aber mal anstrengen, denn sonst schaffst du den Schulabschluss nicht“

„Du kannst die Schule doch nicht abbrechen, was willst du denn dann machen?“

„Immer noch keine Ausbildung? Was soll denn aus dir mal werden?“

„Du kannst doch nicht ewig nur Aushilfsjobs machen“.

„Wie soll deine Rente denn mal aussehen?“

 

Damals hat mich dass alles ziemlich runter gezogen denn es wird einem ständig vorgehalten, dass man irgendwie nicht normal ist. Und dass man Probleme bekommt. Das alles schürt nur Ängste die einem wieder die Lebensfreude im Jetzt raubt. All diese Aussagen sind völlig nutzlos, denn sie lösen das Problem nicht. Sie treiben einen lediglich weiter rein in eine Hilflosigkeit, wenn man es nicht besser weiß.

 

 

Das Positive

 

Das Positive an den vielen Jobs sind die Erfahrungen die ich sammeln konnte. Ich hatte Einblick in verschiedenste Branchen und konnte herausfinden wo meine Stärken und wo meine Schwächen liegen. Was ich will und was ich nicht will. Die meisten Menschen sind sich ihrer Stärken ja nicht mal bewusst. Die meisten Menschen kennen nur ihre Fehler und was sie alles nicht können.

 

Und hier möchte ich noch mal darauf zurückkommen was ich vorher angeschnitten habe. Learning bei Doing.

Obwohl ich lediglich einen Hauptschulabschluss habe und die Wirtschaftsschule abgebrochen habe, hatte man mir im Leasingbüro einen Ausbildungsplatz angeboten. Allerdings kam die nächste Operation und zudem ist Büroarbeit für mich wie Strafarbeit.

 

 

Der Weg ist das Ziel

 

 

Im Rahmen meiner Persönlichkeitsentwicklung habe ich einiges verstanden und es hat mir viel Druck genommen. Heute habe ich auch wieder ein Ziel vor Augen. Aber, diesmal sage ich mir nicht WENN ich das erreicht habe DANN bin ich glücklich. Sondern ich bin bereits jetzt ziemlich glücklich auf diesem Weg. Daher kommt auch der Spruch: „der Weg ist das Ziel“. Wir sollten unseren Weg genießen können und nicht nur darauf hoffen, am Ziel endlich das zu bekommen was wir uns wünschen.

 

Und das wünsche ich jedem von euch und vor allem auch den Kindern, dass sie das Leben wieder ein Stück leichter nehmen können und selbstbewusst mit den Bewertungen des Lebens umgehen können.

Hört auf euch mit diesen Bewertungen selbst zu identifizieren. Du bist deswegen nicht weniger wert!

Das Leben darf leicht sein.

Hol dir deine Lebensfreude zurück und setz dich dafür ein, dass auch die Kinder ihre Lebensfreude und Lebensqualität nicht verlieren!

 

Liebe Grüße

 

 

 

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