Auch Kohlenhydratüberschuss ist ungesund!

Heuanalyse
17.05.2023
Darmflora
23.01.2024
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23.01.2024

Denn Übermaß führt nicht nur zu Übergewicht.

 

Vor allem die leichtverdaulichen Kohlenhydrate können unter anderem zu Stoffwechselstörungen, Leberproblemen und Verdauungsproblemen führen und somit gesundheitsschädlich sein.

Bei manchen Pferden kann ad libitum Heuzugang sinnvoll sein. Andere sollten dagegen lieber nur kontrolliert Zugang zu Heu bekommen bzw. der Energiegehalt in der Tagesration durch eine Mischration gesenkt werden.

Es ist entscheidend die Futterration des Pferdes sorgfältig zu betrachten und die Menge und Art der zugeführten Futtermittel so zu wählen, dass sie bestmöglich zum Pferd und seinem Arbeitspensum passt. Nicht jedes Heu passt zu jedem Pferd.

 

Mischrationen sind sinnvoll 

 

Zu zuckerhaltiges Heu kann für Pferde problematisch sein und allerlei Stoffwechselprobleme begünstigen wie Equine Metabolic Syndrome (EMS), Insulinresistenz oder Hufrehe.

Wenn das Heu zu zuckerhaltig ist, kann es sinnvoll sein, es mit einer weniger zuckerhaltigen Futterquelle wie eine andere zuckerärmere Heucharge oder Stroh zu ergänzen. Stroh hat einen niedrigeren Zuckergehalt und kann dazu beitragen, den Gesamtzuckergehalt in der Gesamtration zu reduzieren. Auch über den Grad der Sättigung kann man regulieren. Bei einer optimal sättigenden Ration, ist ein gewisser Zuckergehalt ggf. weniger ein Problem als bei einer schlecht sättigenden.

Vor allem Stroh sollte in der Pferdewelt wieder einen höheren Stellenwert bekommen und als wertvolle Futterergänzung erkannt werden. Auch Zweige und Hölzer von geeigneten Bäumen, wenn man diese Möglichkeit hat, sind ein kalorienarmer und wertvoller Knabberspaß.

Eine Mischration regt außerdem das Selektieren an und kann auch schon an sich bremsend wirken bei der Futteraufnahme. Dies kommt dem natürlichen Bedürfnis Futter zu suchen und zu sortieren viel näher als sich einfach nur 24 Stunden mit Heu und Gras vollzustopfen.

Die Menge und die Art der Futtermittel hängen von den individuellen Bedürfnissen des Pferdes, seinem Alter, Gewicht, seiner Aktivität und anderen Faktoren ab. Eine Rationsbilanz macht die Nährstoffe sichtbar und hilft die idealen Futterkomponenten fürs entsprechende Pferd zu finden.

 

 

Leber- und Darmfloraprobleme durch Überfütterung (zu viele Kohlenhydrate)

 

Die Leber ist ein zentrales Organ im Kohlenhydratstoffwechsel. Sie spielt eine große Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, in dem sie überschüssige Glukose in Form von Glykogen speichert und bei Bedarf wieder freisetzt. Eine übermäßige Kohlenhydrataufnahme kann die Leber mit der Verarbeitung und Speicherung von Glukose überlasten.

Überschüssige Glukose im Blut kann zu erhöhten Insulinspiegeln führen. Hohe Insulinspiegel können mit der Zeit zu Insulinresistenz führen, was eine Störung des Glukosestoffwechsels und weitere gesundheitliche Probleme verursachen kann, wie beispielsweise Hufrehe und Stoffwechselstörungen allgemein.

Eine langsame, über den Tag verteilte, rohfaserreiche Fütterung mit ausreichend Raufutter ist wichtig, um die Glukoseaufnahme und den Blutzuckerspiegel bei Pferden zu regulieren. Vor allem Faser-Kohlenhydrate und nicht zu viele Nicht-Faser-Kohlenhydrate sollten übers Heu zugeführt werden. Sie verlangsamen die Verdauung und Absorption von Kohlenhydraten, was zu einer gleichmäßigeren Glukosefreisetzung führt, und die Belastung der Leber reduziert. Zu zuckerhaltiges Heu im Übermaß ist häufig ein Problem und stellt uns vor neue Herausforderungen. Mischrationen sind erstrebenswert, um Heu mit an sich eher ungeeigneten Nährwerten, in der Gesamtration zu kompensieren und die Nährstoffversorgung dadurch zu optimieren.

 

Und auch die Darmflora leidet unter anderem unter übermäßigen Kohlenhydratzufuhren – das gilt nicht nur für stärke- und zuckerhaltige Krippenfutter, sondern auch für zu zuckerhaltiges Heu.

 

Mehr zur Darmflora findest du aber in einem anderen Blogartikel.

 

Fazit zum Thema „auch Kohlenhydratüberschuss ist ungesund“:

 

Überfütterung jeglicher Art ist immer zu vermeiden und wie es vielerorts inzwischen praktiziert wird, sogar als tierschutzrelevant einzustufen! Das muss so klar auch mal genannt werden.

Überfütterung und Übergewicht kann zu diversen gesundheitlichen Problemen führen. Leber-, Nieren-, Verdauungsprobleme und metabolischen Erkrankungen. Da hilft dann auch die 4x jährliche Stoffwechselkur nicht. Eine bedarfsgerechte Fütterung fürs individuelle Tier muss einfach gewährleistet sein.

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