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Was du über das Fell des Pferdes wissen solltest und wie du den Fellwechsel erfolgreich unterstützt!

 

 

 

Gerade ist es brennend heiß in Deutschland.

Wüstenluft!

Und manche Pferde haaren aktuell gerade ziemlich heftig.

 

Warum tun sie das?

Ist es bei 30 bis über 40 Grad einfach so viel zu heiß, dass sie alles überschüssige Fell nun auch noch abwerfen und loswerden wollen?

War der Fellwechsel vom Winter vielleicht noch gar nicht vorbei?

Oder ist das etwa schon die Vorbereitung auf den Winter?

 

Ich sage nichts davon ist ganz falsch.

Und genau genommen – ja – ist das bereits die Vorbereitung für den Winter.

 

Seit ich es mit zotteligen Shettys zu tun habe, habe ich mich aufmerksamer mit dem Fellwechsel beschäftigt und ihn auch bei anderen Pferden genauer beobachtet. Und immer wieder habe ich es mit den Fehleinschätzungen von Pferdebesitzern zu tun, die mir hinterher meine Theorien bestätigen, weil sie es dann auch beobachten konnten.

 

 

 

Das solltest du also über den Fellwechsel wissen!

 

 

Am 21. Juni war die Sommersonnwende und die Tage werden nun wieder kürzer.

Der Stoffwechsel des Pferdes fängt nun an sich wieder auf Winter und die Produktion von Winterfell umzustellen. Da es zu diesem Zeitpunkt Sonnenwende nun auch noch heiß ist wie in der Wüste ist es ja nur ein weiterer Vorteil jegliches überschüssige Haar jetzt loszuwerden.

 

Denn die zotteligeren Rassen haben auch durchaus noch kleine Überreste Winterfell übrig.

Im Beitrag über das „Pony scheren“ beschreibe ich das bereits. Denn das ist ja auch der Grund warum ich in unseren Breitengraden durchaus kein Schergegner bin. Nordpferde tun sich bei unseren warmen Temperaturen und starken Temperaturschwankungen einfach häufig viel leichter wenn wir hier regulierend eingreifen.

 

 

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Gerade bei Nordpferderassen sieht man durch ihr intensiveres und dickeres Fell die Veränderungen in den Jahreszeiten aber besonders deutlich. Shettys haben generell ganzjährig dickeres Fell. Denn da wo sie herkommen, regnet und windet es über 200 Tage im Jahr. Sie benötigen die Fähigkeit über Tage wasserdicht zu sein. Auch erreichen die Temperaturen in diesen Gebieten auch im Sommer selten 30 Grad.

 

Dadurch zieht sich ihr Fellwechsel durchaus bis in den Juli und das ist nicht unnormal. Jetzt fällt die Sonnenwende dieses Jahr mit dem Hochsommer zusammen und der Winterfellwechsel steht in den Startlöchern. Und bevor dieser beginnt, haaren die Pferde eben nochmal.

Zwei Fliegen mit einer Klappe so zu sagen.

 

Bei den Shettys beobachte ich im Sommer zwei Phasen. Jetzt Ende Juni haaren sie nochmal, dann ist Ruhe und dann Ende Juli, Anfang August haaren sie ein weiteres Mal. Da geht das kurze Sommerfell aus. Und nach dieser zweiten haarigen Phase Anfang August, kann man schon bald den ersten weicheren Flaum erkennen.

Das Winterfell fängt an zu wachsen.

Im September ist es dann schon deutlich sichtbar.

 

Und das ist bei jedem Pferd so.

Bei Vollblütern und Warmblütern beginnt es vielleicht etwas später. Sie sind aber auch mit den Fellwechseln schneller durch da sie kein 20 cm Fell entwickeln und abwerfen müssen. Aber auch bei kurzhaarigen Pferderassen kann man spätestens Ende September etwas erkennen.

 

 

 

 

Entsprechende Mineralienversorgung benötigt jedes Pferd. Egal ob Zottel oder Kurzhaar.

Ganz besonders aber die Nordpferde zum Winterfellwechsel. Denn der dicke Pelz muss von irgendwas produziert werden! Das ist ein wirklich wichtiger aber oft vernachlässigter Punkt. Wird uns Robustrassenbesitzern doch immer suggeriert wie genügsam diese Pferde doch seien.

Was die Kalorien betrifft – stimmt das auch. Auf die Mineralienversorgung trifft das aber nicht zu! Ponys haben im Verhältnis zu Großpferden einen viel höheren Mineralstoff- und Spurenelementbedarf.

 

 

JETZT ist der richtige Zeitpunkt extra Mineralien zur Fellwechselunterstützung zuzufüttern.

 

 

Schon jetzt sollten die Speicher aufgefüllt werden, damit sie dem Pferd dann, wenn es in ein paar Wochen wirklich losgeht, zur Verfügung stehen. Die meisten fangen damit viel zu spät an. Nämlich dann, wenn der erste Flaum wächst und wir daran erinnert werden, dass jetzt Fellwechselzeit ist.

Oder hast du jetzt mitten im Sommer bereits dran gedacht? Wenn ja ist das perfekt! Wenn nein, dann weißt du nun bescheid.

 

Besonders der Fellwechsel zum Winter und vor allem bei Nordpferden, die viele Haare haben, werden viele Ressourcen und Reserven benötigt. Der Fellwechsel zum Frühjahr dagegen ist nicht ganz so anstrengend. Hier müssen die Haare nur ausfallen. Es werden aber ja viel weniger und nur kürzere produziert.

 

Willst du den Frühjahresfellwechsel unterstützen musst du aber um Weihnachten herum mit dem zufüttern anfangen! Denn wenn das Winterfell ausfällt, dann wächst unten, für uns nur noch nicht sichtbar bereits das Sommerfell nach.

 

Auch zu spät ist es, wenn die Pferde sich plötzlich schwer tun mit dem Fellwechsel. Wird das Fell nicht abgeworfen werden Mineralstoffmängel plötzlich unausweichlich sichtbar. Soweit sollte es möglichst gar nicht erst kommen. Denn solche Defizite sind nicht innerhalb von einigen Tagen wieder ausgeglichen. Hier muss grundlegend die Versorgung überprüft werden! Denn Mängel bestehen hier häufig bereits seit Jahren.

 

 

Auch die Wintersonnwende läutet den Fellwechsel im Frühjahr ein.

 

 

Es ist nicht unnormal, wenn Pferde im Januar bereits haaren, selbst wenn es noch zweistellige Minustemperaturen hat. Die Wintersonnwende ist noch vor Weihnachten und ab da werden die Tage auch wieder länger.

 

Der Fellwechsel wird mehr über die Tageslichtlänge gesteuert und nicht wie oft angenommen durch die Temperatur.

Deshalb ist auch eindecken damit nicht so viel Winterfell wächst wenig sinnvoll. Man kann sich darüber streiten ob das Fell nur unter der Decke plattgedrückt wird und somit kürzer aussieht oder ob es wirklich weniger bzw. dünneres Fell ist.

Ich sehe da kaum einen Unterschied. Fell ist trotzdem da.

 

Und ich finde es nicht gut, wenn Pferde ab September unter einer Decke schwitzen müssen mit dem Ziel, dass sie im Winter hoffentlich weniger Schwitzen.

Das ist Blödsinn und da ist Scheren, wenn nötig, definitiv die bessere Wahl. Und wenn du jetzt aufschreist was ich da von mir gebe, dann bitte ich dich auch meinen Beitrag übers Scheren zu lesen und gib mir die Chance meine Ansicht vielleicht zu verstehen. Denn ich weiß, dass das ein sehr sensibles und auch großes Streitthema ist. Meine Erfahrungen haben sich hier aber über Jahre mehr als bewährt.

 

Die momentanen heißen Temperaturen hin oder her – es ist nicht unnormal, wenn die Pferde jetzt haaren. Wäre es gerade nicht so heiß würden sie es vielleicht trotzdem tun oder vielleicht erst in 2 Wochen. Aber es ist normal, dass sie sich in diesem Zeitraum nun Richtung Winter ausrichten.

 

 

 

 

Fange jetzt an den Fellwechsel zu unterstützen

 

 

Bis Anfang September sind es noch 8 Wochen. Es bietet sich also an eine 6-8 Wochen Kur mit für den Fellwechsel förderlichen Mineralstoffen zu beginnen. So hat dein Pferd die Chance mit vollen Speichern in den Fellwechsel zu gehen.

 

Auf das Fell und den Fellwechsel können sich Magnesium, Schwefel, Zink und Selen positiv auswirken.

Vor allem Zink ist bei Nordpferden ein extrem vernachlässigter Punkt und häufig im Mangel.

 

Generell werde ich hier keine direkte Empfehlung machen, was du wie genau füttern kannst oder solltest! Das wäre äußerst fahrlässig!

Eine Empfehlung ist nur mit einer ausführlichen Analyse der dir zur Verfügung stehenden Futtermittel und dem genau berechneten Bedarf deines Pferdes möglich! Gerne berate ich dich, berechne den Bedarf deines Pferdes und erstelle einen individuell auf dein Pferd angepassten Futterplan. Zur Dauerfütterung irgendwelcher Mineralfutter und Zusätze würde ich auch immer dazu raten, dich damit auseinander zu setzen. Denn dauerhafte Überversorgung ist genau so schädlich wie Unterversorgung. Und wer den Futterbedarf seines Pferdes nicht genau kennt macht immer ein Ratespiel.

 

 

Blind supplementieren sollte man, wenn überhaupt, immer nur Kurweise!

 

 

Bei einer Kur ist zumindest die Gefahr einer eventuellen Überversorgung schon mal gemindert.

Das Problem bei einer Kur ist allerdings, dass sie den Eindruck erwecken kann, dass das Zufüttern überhaupt nichts bringt. Das kann vielleicht daran liegen, dass dein Pferd noch viel mehr benötigen würde um überhaupt einen Effekt sehen zu können. Oder aber ein anderes Mineral als Co-Faktor verhindert, dass es wirken kann. Blind zu supplementieren, kann am Ende viel teurer kommen, als einmal die Bedarfszahlen checken zu lassen und wirklich nur gezielt das zu füttern was auch fehlt!

Entscheiden musst das am Ende du, wie du es handhaben möchtest.

 

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Also zurück zu den oben genannten Mineralien:

 

Bei Selen ist Vorsicht geboten!

Da Selen schnell toxisch werden kann, rate ich davon ab es einfach ins Pferd zu füttern ohne vorher den Ist-Status des Pferdes geprüft zu haben. Dies kann über ein Blutbild vom Tierarzt geschehen oder über eine genaue Futteranalyse und Rationsberechnung eines Pferdefutterberaters, der den gesamten Überblick über alle Bedarfszahlen und Werte in den Futtermitteln hat.

 

Zink hat eine recht hohe Toleranz deshalb wird eine Zinkkur dem Pferd, zumal Zink häufig eh eher unterversorgt ist, nicht schaden. Eine Kur über 6-8 Wochen jetzt bevor der Fellwechsel sichtbar beginnt, wird den Fellwechsel unterstützen.

 

Schwefel kann über MSM zugeführt werden. Für Schwefel gibt es keine festgelegten Bedarfswerte. Trotzdem wird vor allem MSM immer bekannter und wirkt sich nicht nur auf Haut, Hufe und Haare positiv aus sondern auch auf den Bewegungsapparat und bei Arthrose. Eine 6-8 Wochen Kur nach Angaben des Herstellers zugefüttert ist einen Versuch wert.

 

Magnesium hat eine Toleranz bis zum 4-fachen was bedeutet es richtet auch aus versehen überdosiert nicht so schnell Schaden an. Lediglich in Verbindung mit viel Kraftfutter (Getreide enthält viel Phosphor) ist Vorsicht geboten! Von viel getreidereichem Krippenfutter ist aber bei Nordpferden eh abzuraten, von daher sollte das hier kein Thema sein und betrifft eher Sportpferde. Eine 6-8 Wochenkur nach Angaben des Herstellers wird somit nicht schaden.

 

 

Wie hast du es bisher mit deinem Pferd gehandhabt?

Egal wie du es handhabst. Ich wünsche euch eine reibungslose, gesunde Fellwechselzeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Comments

  1. Janet Metz Kerstin Güll sagt:

    Hallo Janet, bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und finde sie sehr spannend und hilfreich. Ich habe einen Isländer, seit 2 Jahren in meinem Besitz und schon 25 Jahre alt. Leider schwer lungenkrank, da sich die Vorbesitzer nicht um ihn gekümmert haben. Was ich gerne bei ihm machen möchte, ist eine Entgiftungskur, da ich eine Akupunktur machen ließ und er stark auf den Leberpunkten reagiert hat. Möchte ihn aber vorher, da er ja jetzt auch noch in den Fellwechsel kommt, gut mineralisieren, damit er auch gut mit der Entgiftung klar kommt. Jetzt eigentlich meine Frage. Er bekommt zum Schleimlösen NAC Pulver. Kann ich da ohne Probleme Magnesiumcitrat, MSM und Zink zufüttern oder sollte ich das lieber getrennt geben? Nicht, dass es ihm dann noch mehr Probleme bereitet. Kurz zur Fütterung. Er bekommt bedampftes Heu und Heucobs, wo ich ihm seine Zusätze untermische. Also kein Kraftfutter oder ähnliches.
    Liebe Grüße
    Kerstin

    • Janet Metz Janet Metz sagt:

      Hallo Kerstin,

      welche Mineralstoffe zugefüttert werden können und sollten, sollte immer zuerst in der Gesamtration unter Berücksichtigung deiner individuellen Rahmenbedingungen bilanziert werden. Überschüsse deiner genannten Stoffe können sonst nämlich mehr Schaden als Nützen. Für eine bestmögliche Gesundheit ist eine bestmöglich bilanzierte Ration die alle nötigen Nährstoffe berücksichtigt immer am besten. Welche Nährstoffe das in deinem Fall sind kann ich ohne euch zu kennen nicht beantworten. Die Leber sollte aber tatsächlich wie du sagst erst mit Nährstoffen gestärkt werden und erst danach „unterstützt“. Wenn ich etwas für dich und dein Pferd tun kann, lass es mich wissen. Schreib mir am besten eine Email an info@janet-metz.de

      Viele Grüße
      Janet

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